neubekannt
Manchmal habe ich das Gefühl unsere Reisen sind einfach eine Ansammlung an Rätseln und wenn man alle gelöst hat darf man wieder nach Hause. Bis 5 Minuten vor Abreise in den Torres del Paine Nationalpark organisieren wir unsere Weiterreise nach der Wanderung, die jetzt nicht meht „Bus nach El Chaltén“ lautet sondern „Flug nach Puerto Montt, Flug nach Balmacera, Mietauto, Auflug nach Rio Tranquilo und weiter Richtung zu Süden, Bus nach Villa O’Higgins und von dort endlich an den Start der Carretera Austral“. Warum wir den umständlichen Weg nehmen? Weil der einfache Weg zwei argentinische Landgrenzen beinhaltet, die muy complicado zu passieren sind und manchmal offen, manchmal geschlossen, je nachdem wie der Wind steht. An einer Weiterreise auf der chilenischen Seite hindert uns ein hunderte Kilometer langer Gletscher. Wir sitzen also in einem kleinen, durch geschlossene Grenzen und Eis abgetrennten chilenischen Landbobbel und wissen nicht, wie wir da wieder wegkommen sollen. Nachdem wir also alle Lösungen durchgegangen sind, ist die optimalste die oben genannte. Es ist also 5 vor 12 im wörtlichen Sinne als wir feststellen, dass wir 20 Minuten zur Busstation brauchen, an der in 5 Minuten unser Bus abfährt.
Irgendwie mit Ach und Krach und Rennen und Fluchen schaffen wir es dann trotzdem in den Bus und den Nationalpark, zum Campingplatz und schließlich zum Sonnenuntergang vor dem Cuernos Massiv. Die Landschaft ist genauso beeindruckend wie das letzte Mal als wir da waren und man will die meiste Zeit einfach nur schauen. Schauen, schauen, schauen und versuchen, sich alles einzuprägen.
Am kommenden Tag nehmen wir erneut einen Bus, diesmal zum Einstieg der Wanderung. Dort zelten wir ein letztes Mal, und füttern unsere Nervosität mit Rucksackgewichtvergleichen und Essensabzählungen an. Danach tinken wir ein Bier und essen Spargelpasta zum kulinarisch krönenden Abschied.
Heute war der erste Wandertag. Überraschenderweise ist es gar nicht so anstrengend wie man glaubt obwohl die Rucksäcke wirklich übervoll sind. Das ist aber schnell vergessen wenn man auf die sich windenden Flüsse in den zu Füße liegenden Tälern blickt. Heute war zudem ein gemütlicher Tag mit kaum Höhenmetern, die kommenden Tage werden wohl schwieriger. Wir sind trotzdem glücklich und essen unsere erste gefriergetrocknete Mahlzeit und ein Stück Schokolade (für jeden Tag 1 Stück). Das WLAN kostet übrigens (seiner Satellitenherkunft entsprechend relativ viel) Geld, also folgen wohl nicht allzu viele Blogeinträge. Ps.: Das Internet schafft auch nicht alle Fotos hochzuladen, es folgen ein paar später.
Das ist so unfassbar schön!
Genießt es und schaut so viel ihr könnt!
🥲
Hallo Lena, sehr sehr schön habt ihrs, hoffentlich regnet es künftig nicht so viel. Ich bin in Gedanken oft bei dir, Bussi Oma