negative tests, positive stimmung
Wer kennt nicht diese Actionfilmszenen, wo ein halb angekokeltes Pärchen auf einem Motorrad durch eine sich von allen Seiten nähernde Feuersbrunst rast (wahlweise auch Wasser, Sturm oder giftiger Nebel, wer den zweiten Teil Hunger Games gesehen hat), die am Ende von irgendetwas aufgehalten wird und die beiden entkommen nur sehr knapp durch einen waghalsigen Sprung aus dem letzten sich schließenden Loch des Unheils. So fühlen wir uns gerade mit Omikron. Alle um uns herum werden positiv und wir hangeln uns wie hysterische Hühnchen von einem negativen Test zum nächsten und hoffen, dass wir die Protagonisten unseres Filmes sind, die wundersamerweise immer irgendwie heile überleben.
Abgesehen von der Panik bereiten wir vor. Alles. Wir kaufen und testen gefriergetrocknetes Essen, fetten die Ledersättel nach, ziehen neue Mäntel und Schläuche auf die frisch geputzten Räder, verabschieden uns von Freunden, reichen Urlaube ein (40 Tage!!), bestellen in letzten Anschüben von Wasbrauchenwirnoch Dinge wie wasserfeste Schuhüberzieher und Merinoshirts (wie haben wir alle vorherigen Reisen ohne die überlebt?!), packen Taschen ein, aus und wieder ein, wiegen uns ohne Gepäck, wiegen uns mit Gepäck, googlen welche Grenzen zwischen Chile und Argentinien offen sind (immer die gleichen, nie die, die wir brauchen, und verschiedene Quellen sagen verschiedenes) und verfallen in den typischen Präreisemodus: Wieso tun wir uns das nochmal an (und zahlen auch noch Geld dafür?). Aber diese Stimmung kennen wir und irgendwo gehört sie auch dazu.
Wichtiger für alle Lesenden ist aber vielleicht, was wir da eigentlich genau vorhaben. Wir haben das da vor:
Am 1.2. fliegen wir in 17 Stunden von München über Madrid nach Santiago de Chile wo wir nach zwei Tagen, einem PCR-Test und hoffentlich genug Stunden Schlaf einen Inlandsflug nach Puerto Natales im Süden Chiles nehmen. In diesem Flieger treffen wir, klopf auf Holz, Ben und Daniel, die mit uns die ersten zwei Wochen unserer Reise verbringen werden. Neben Puerto Natales befindet sich nämlich der Nationalpark Torres del Paine, durch den sich der sehr beliebte (und mit sehr beliebt meine ich wir mussten die Campingplätze im August schon reservieren) O-Trek windet. Der O-Trek ist eine 8-tägige Rundwanderung um ein Bergmassiv herum, die wir uns zusammen mit Ben und Daniel und ganz ohne Fahrrad vorgenommen haben.
Wenn das geschafft ist (wir sind überhaupt noch nie so lange gewandert) müssen wir irgendwie an den etwas nördlicher gelegeneren Start der Carretera Austral kommen – wie, ist noch nicht ganz klar, weil wie bereits erwähnt geschlossene argentinische Grenzen Striche durch Rechnungen und Pläne machen könnten. Darum kümmern wir uns aber vor Ort, es wird eine Lösung geben. Ben verlässt uns bereits nach der Wanderung in Puerto Natales wieder, Daniel kommt noch mit uns mit bis nach El Chaltén. Ab dort beginnt dann die tatsächliche Radtour: Etwa 2000km auf der teils schottrigen, teils asphaltierten, vermutlich immer windigen Carretera Austral (oder auch Ruta 7) Richtung Norden, bis nach Pucon zum Vulkan Villarrica und schließlich zurück nach Santiago. Und am 1.4. (ohne Schmäh) von dort wieder nach Hause.
Bis dahin – wünscht uns negative PCR-Tests und Wind, der in die richtige Richtung bläst,
wir melden uns, wenn wir gut angekommen sind!
OMG! Wie soll ich da entspannt bleiben? Ich weiß in dem Moment gar nicht so recht, ob ich dir einen negativen oder nicht doch lieber einen positiven Test wünschen soll.
Lenchen, wie immer, ist am Ende des Tages alles gut und ihr werdet eine wunderschöne Reise haben. Ich freu mich auf jeden Eintrag in diesem Blog. Reinschauen werde ich in halbtägigen Abständen.
Solange euch Jesus begleitet werdet ihr von keinem Drogenkartell geklaut
Ich freue mich schon darauf euch auf eurer Reise virtuell begleiten/ verfolgen zu dürfen.