ey, gringo!
Gestern sind wir von Baños in Ecuador nach Peru gefahren. Zuerst mussten wir von einem Hochplateau über eine viertausend Meter hohe Passstrasse hinab in den ecuadorianischen Dschungel fahren und dann noch einige Kilometer an der Küste entlang zur Grenze. Den Dschungel bemerkt man zuerst am Geruch. Plötzlich riecht es überall genauso wie im Schmetterlingshaus. Ich könnte auch Affenhaus sagen – das trifft ebenso zu – aber Schmetterlingshaus klingt schöner. Man merkt natürlich nur, dass es nach Schmetterlingshaus riecht, wenn man aus der frischen Luft eintritt. Sobald man im Schmetterlingshaus schläft und aufwacht riecht es nach gar nichts. Genauso verhält es sich mit dem Dschungel.
Und mit dem Dschungel kommen auch die unangenehmen Dinge zurück. Es ist drückend heiß und die Bauern vernichten mittels Brandrodung hektarweise Bananenplantagen. Außerdem werden die Polizisten wieder korrupt. Zweimal hielten uns die Beamten an und bemängelten unsere abgedunkelten Fensterscheiben und zweimal hielten ein „I do not speak Spanish“ und Ls Lächeln unseren Geldbeutel verschlossen.
Manchmal macht unser Auto komische Geräusche. Oder es wackelt oder irgendeine Serviceleuchte geht an und dann wieder aus. Das ängstigt uns manchmal etwas, weil wir uns nicht sehr gut mit Autos auskennen. Auf Fahrradreisen ist das anders: Wenn etwas kaputt geht, dann reparieren wir es so, dass wir zur nächsten Werkstatt kommen, dann kaufen wir die notwendigen Teile ein und ersetzen die alten. Nun versuche ich mich etwas in das Thema Autodiagnostik einzulesen. Das ist gar nicht so leicht, da die meisten Websites über komische Geräusche sagen, dass es sich um ein ernstes Problem handeln könnte und dass man schleunigst in eine Werkstatt gehört. Jeder, der schonmal Kopfschmerzen oder andere Symptome gegoogelt hat kennt das Problem und weiß, dass man danach meistens glaubt, an einem Hirntumor oder Aneurysma zu leiden.
Aber zurück nach Quito. In der ecuadorianischen Hauptstadt anzukommen fühlt sich so ähnlich an wie eine Reise in die USA. Die Hochhäuser sehen genauso aus wie in Amerika, die Straßenschilder auch und die Geldautomaten funktionieren in der richtigen Reihenfolge (Zuerst die Karte ausgeben, und dann das Geld). Die Kentucky-Fried-Chicken Werbung preist ein in frittierte Hühnerfilets eingepacktes Hühnerfilet an und außerdem ist der US-Dollar die offizielle Währung. Die Altstadt wirkt allerdings nicht sehr amerikanisch und begeistert uns mehr, als alle bisherigen Städte auf der Reise. Nach zwei Nächten Aufenthalt machen wir uns auf die Reise nach Baños de Agua Santa.
Die Kleinstadt Baños (Spanisch für ‚Bäder‘) liegt am Fuße eines sehr aktiven Schichtvulkans. Hier entweicht heißes, schwefelhaltiges Wasser dem Boden und wird von den Dorfbewohnern in öffentliche Bäder geleitet wo es eine braun-gelbe, undurchsichtige Brühe bildet. Wir gesellen uns zu den Einheimischen, die dicht gedrängt und ohne eine Miene zu verziehen in den Becken garen und versuchen unsere Füße von den Löchern am Felsboden fernzuhalten aus dem das brennend heiße Wasser geflossen kommt. Zum Glück verdünnt strömender Regen das Badewasser und macht die Temperatur etwas angenehmer.
Auf unserem Campingplatz wohnt eine junge Hündin namens Afrika. Im Gegensatz zu Juan wurde sie von ihren Besitzern so genannt und nicht von uns. Hunde scheinen sich wie ein roter Faden durch unsere Reise zu ziehen…
Hallo Leni, ganz schön aufregend Eure Reise. Konntet Ihr das Auto schon reparieren?Also Eure Unterkunft in Quito ist ja paradiesisch, ich denke, da jann man die Seele baumeln lassen.Fehlt nur noch , daß ein Puma hinter dem Gebüsch hervorspäht. Gestern war ein Bericht im TV über Chile, den ich natürlich mit äußerstem Interesse ansah. Sehr interessant, ich fühlte mich Euch ganz nah. Ich muü jetzt googeln wie es mit dem Klima dort aussieht. Weiterhin alles Liebe und Gute Omi