and thanks for all the fish!

Höhenkrankheit beginnt mit dem Gefühl, dass das Hirn langsamer wird. Logisch, irgendwie, es kriegt plötzlich weniger Sauerstoff. Man merkt das aber nicht so ganz direkt sondern es schleicht sich ein, die Gedanken werden schwieriger zu denken und wenn man versucht, sie festzuhalten entziehen sie sich träge wie Karamell. So als wäre man betrunken ohne den lustigen Teil von Betrunkensein. Kurz danach beginnt das Herz schneller als gewohnt zu schlagen, es wird einem ein bisschen übel und man realisiert: Ich bin nicht plötzlich blöd geworden, ich bin einfach nur zu hoch oben.

Continue…

wiedermal

Bei unserem letzten Besuch in Pucon haben wir schon einmal versucht, den Villarrica zu besteigen (siehe HIER). Damals ohne Erfolg, da uns Wind und Schwefelrauch einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Nun steht Versuch Nummer zwei an und die Bedingungen scheinen prächtig: Bei unserem Überflug war der Krater schneefrei und stieß kaum Rauch aus. Dann kam der Regen. Also unten in der Stadt hatten wir Regen, auf dem Vulkan war das natürlich Schnee. Zwei Tage lang hat es durchgeregnet bevor das Wetter besser wurde, in der Zeit hat der Villarrica auch wieder seinen Rauchausstoß verstärkt. Ganz ähnliche Bedingungen also wie beim letzten Mal.

Continue…

ikarus

„If the pilot shouts EVACUATE, you jump, count to three and then you pull here and try to land on your feet!“ A deutet auf einen metallenen Hebel an meinem Fallschirm, den er mir kurz davor über die Schultern gehängt hat. Ich muss ihn mit sehr großen Augen angestarrt haben, denn er fügt direkt danach ein „Usually, we don’t have to evacuate the plane“ hinzu.

Continue…

der kleine süden

Der Osorno wird in diesem Beitrag noch öfter auftauchen.

Puerto Montt ist keine schöne Stadt. Lachsfarmen haben die Region bis vor einigen Jahren zu einem gewissen Wohlstand verholfen bis eine Krise nach der anderen die Industrie hat nahezu zusammenbrechen lassen. Nun besteht die Innenstadt aus vernagelten Geschäften und ungepflegten Gehsteigen. Die Radwege sind zwar baulich von der Straße getrennt aber voller Glasscherben. Doch all das ist uns nicht wichtig, in Puerto Montt gibt es nämlich Fahrradketten und davon brauchen wir ganz dringend eine. Am Tag nach unserer Fährenfahrt statten wir Lenas Rad mit einem goldenen Bling-Bling Accessoire aus und brechen auf in Richtung Norden.

Continue…

paradies: fahrrad

Man kann das Meer nicht vom Himmel unterscheiden und den Nebel nicht vom Rauch der Holzöfen. Alles ist in eine sanftes, beinahe gutmütiges Grau gehüllt, das durch ein Fenster vor einem dieser Öfen sitzend fast lauschig wäre. Befindet man sich allerdings selbst innerhalb des Graus und versucht, ihm mit einer pinken oder gelben Jacke zu trotzen, dann ist es eher so mittel gemütlich.

Continue…

the rain is part of us

Jetzt sind wir wieder am Rad unterwegs und alles ist wie bei sonstigen Radurlauben auch. Wir kommen in unseren normalen Rhythmus: Aufstehen, frühstücken, Lunchpaket machen (es gibt keine Dörfer zwischendrin wo man mittagessen könnte), zusammenpacken, losfahren. Dann ankommen, duschen, essen gehen, schlafen gehen. Wunderbar, wären da nicht ein paar Probleme aufgetaucht.

Continue…

weder vinschgau noch aldiana

Auf dem Glaciar Exploradores

Immer wenn es richtig zäh wird fangen David und ich an, von All Inclusive Urlaub zu fantasieren. In einer Liege am türkisen Pool Cocktails schlürfen nachdem man seine Vormittagsmassage und das Frühstücksbuffett restlos ausgekostet hat. Nach unserem ersten Radtag wurde das Träumen vom Aldiana Club (der all das beinhaltet) sogar reduziert auf die perfekten Radwege im nördlichen Südtirol. Die Straßen sind hier nämlich so mies, dass ich freiwillig meinen kleinen Zeh opfern würde für ein bisschen ordentlichen Asphalt.

Continue…

4×4

Die nächsten Verwandten von Guanacos sind Kamele, was man auf diesem Bild gut erkennt, finde ich

Von Puerto Natales fliegen wir nach Puerto Montt und 20 Stunden später weiter nach Coyhaique (bzw. Balmaceda, wie sich dessen 50km entfernter Flughafen nennt). In manchen Städten, so kommt es uns vor, funktioniert einfach so gar nichts. So auch in Puerto Montt. Fahrräder kommen ja in Kartons mit in den Flieger. Man kann sich vorstellen, dass so ein fahrradgroßer, 25kg schwerer Karton nicht das handlichste Ding ist, um es mit sich rumzutragen. Da unser Aufenthalt in Puerto Montt jedoch 20 Stunden beträgt, müssen wir die Räder abholen und am nächsten Tag wieder einchecken – es gibt allerdings weder eine Gepäckaufbewahrung am Flughafen noch ein Hotel dort in der Nähe, weswegen wir mit Taxi und Ach und Krach und zwei Rädern im Gepäck zum maximal entferntesten, über eine private Plattform gebuchten Apartment fahren müssen. Beim Ausladen verspricht uns der Fahrer, uns am nächsten Morgen wieder mitsamt der Kartons abzuholen – später antwortet er auf meine SMS, in der ich ihm mitteile, wann genau er kommen soll, dass das leider nicht möglich ist weil wir zu weit weg vom Flughafen wohnen würden und er leider keine Fahrräder in seinem Auto transportieren könne. Abgesehen davon bestellt David zum Abendessen versehentlich Fleisch und versinkt kurz in einem inneren moralischen Konflikt (er ist Vegetarier) und im Apartment gibt es weder Handtücher noch das Konzept Nachtruhe bei den benachbarten Jugendlichen und die LATAM Airline,  bei der ich versuche Daniels Rückfug umzubuchen, lässt mich nach einer Stunde Passnummer diktieren einfach in der Warteschleife ersaufen. Außerdem erfahren wir, dass Ben in Puerto Natales bei der Ausreise positiv auf Corona getestet wurde. Fälschlicherweise, wohlgemerkt, er hat dem positiven Schnelltest einen negativen PCR Test hinterhergeschoben – die hohe Quote an falsch positiven Schnelltests interessiert die Behörden aber nicht und er wird für sieben Tage in ein „Quarantänehotel“ (was auch immer das ist) verfrachtet und verpasst seinen Rückflug. Das hat zwar nichts mit Puerto Montt zu tun, passiert aber am selben Tag und ist auch blöd.

Continue…

puma concolor

Wir sind wieder da! Die Wanderung ist fertig, und die meisten Dinge haben genauso geklappt wie wir es und vorgestellt hatten. Niemand wurde krank, das Wetter war meistens schön (Regen gab es fast nur nachts, das ist ok…) und alle haben gut durchgehalten ohne herumzuraunzen. Nun haben wir weiche Betten, heiße Duschen (zu jeder Tageszeit) und gedämpftes, knackiges Gemüse beim Abendessen.

Continue…

alto en calorias

Im Gletschersee

Ich denke daran, wie sehr ich mich auf den Südsommer gefreut hatte, während dicke Regentropfen auf das Zelt prasseln. Der Schlafsack in den ich mich gewickelt habe ist wunderbar warm, es ist nämlich nicht mein eigener sondern ein geliehener vom Zeltplatz. Aber von Anfang an: In Seron, dem ersten Camp auf dem O-Trek im Torres del Paine Nationalpark war es glühend heiß und dank dem Ozonloch ist die UV-Strahlung hier so stark, dass die Schafe im Laufe ihres Lebens blind werden. In der Nacht kam jedoch ein Sturm auf und seitdem ist das Wetter eher kühler mit einzelnen Regenschauern.

Continue…

neubekannt

Sonnenaufgang über dem Cuernos Massiv

Manchmal habe ich das Gefühl unsere Reisen sind einfach eine Ansammlung an Rätseln und wenn man alle gelöst hat darf man wieder nach Hause. Bis 5 Minuten vor Abreise in den Torres del Paine Nationalpark organisieren wir unsere Weiterreise nach der Wanderung, die jetzt nicht meht „Bus nach El Chaltén“ lautet sondern „Flug nach Puerto Montt, Flug nach Balmacera, Mietauto, Auflug nach Rio Tranquilo und weiter Richtung zu Süden, Bus nach Villa O’Higgins und von dort endlich an den Start der Carretera Austral“. Warum wir den umständlichen Weg nehmen? Weil der einfache Weg zwei argentinische Landgrenzen beinhaltet, die muy complicado zu passieren sind und manchmal offen, manchmal geschlossen, je nachdem wie der Wind steht. An einer Weiterreise auf der chilenischen Seite hindert uns ein hunderte Kilometer langer Gletscher. Wir sitzen also in einem kleinen, durch geschlossene Grenzen und Eis abgetrennten chilenischen Landbobbel und wissen nicht, wie wir da wieder wegkommen sollen. Nachdem wir also alle Lösungen durchgegangen sind, ist die optimalste die oben genannte. Es ist also 5 vor 12 im wörtlichen Sinne als wir feststellen, dass wir 20 Minuten zur Busstation brauchen, an der in 5 Minuten unser Bus abfährt.

Continue…

sunset 9PM

Es ist immer wieder überraschend, wie ähnlich die Dinge an anderen Enden der Welt funktionieren. Shoppingcenter, Uber, Prepaid SIM Karten, Auto mieten, Augentropfen kaufen, Essen bestellen, Bier trinken, Rachenabstriche, Maskenpflicht. Zwar in kryptisch zischelndes Spanisch gehüllt sind die Abläufe hier anfangs etwas holprig aber dennoch gestaltet sich der Übergang von zuhause ins chilenische Fremde als sanft.

Continue…

negative tests, positive stimmung

Wer kennt nicht diese Actionfilmszenen, wo ein halb angekokeltes Pärchen auf einem Motorrad durch eine sich von allen Seiten nähernde Feuersbrunst rast (wahlweise auch Wasser, Sturm oder giftiger Nebel, wer den zweiten Teil Hunger Games gesehen hat), die am Ende von irgendetwas aufgehalten wird und die beiden entkommen nur sehr knapp durch einen waghalsigen Sprung aus dem letzten sich schließenden Loch des Unheils. So fühlen wir uns gerade mit Omikron. Alle um uns herum werden positiv und wir hangeln uns wie hysterische Hühnchen von einem negativen Test zum nächsten und hoffen, dass wir die Protagonisten unseres Filmes sind, die wundersamerweise immer irgendwie heile überleben.

Continue…

2022: Mit dem Fahrrad durch Patagonien

Auf ein Neues! Im Februar geht’s los und mittlerweile sind wir uns schon zu 80% sicher, dass wir auch wirklich fahren können und nicht Chile doch noch beschließt, Österreich hätte zu viel Omikron, wir uns tatsächlich eine kleines Corona holen oder einfach irgendwas anderes ist (D hat gestern mit einer gerissenen Großzehkapsel schon den Auftakt gemacht). Wir halten euch am Laufenden und klopfen währenddessen auf Holz.

aufbrechen

Man sieht sich immer zweimal im Leben. Das hat sich die Schneekette, die wir im Schlamm zerstört haben, auch gedacht, denn am nächsten Morgen waren wir so eingeschneit, dass wir nicht mehr losfahren konnten. Mit Müh und Not und viel Kabelbinder haben wir dann zumindest die andere Kette noch halbwegs sicher montiert und sind schlitternd und Luft-anhaltend zum Hostel gefahren, in dem wir unsere restlichen vier Ushuaia Nächte verbracht haben. Für die kleine Anhöhe, auf der es steht, haben wir drei Anläufe gebraucht (nach den ersten beiden sind wir – ich kreischend, D lachend – wieder rückwärts zurückgerutscht). Die Autos hier haben alle (verpflichtend) Spikes in den Reifen, deshalb salzen oder streuen sie die Straße auch nicht. Tja.

WEITERLESEN

unten

Wir haben Ushuaia erreicht. Wir sind über 15.000 Kilometer gefahren, von Autobahn bis Schotterweg, haben unendlich oft getankt und noch mehr Aussichtspausen gemacht, haben geflucht, geweint, gestaunt, gejubelt. Von der Karibikküste bis nach Feuerland, von tropischer Hitze bis Schneesturm, von Bikini bis lange Unterhose. Und jetzt sind wir da. Wir sind unten. Der Kontinent ist hier zu Ende.

Continue…

expeditionen

Sonnenaufgang am Lago Pehoé

„No necesitamos un guía, tenemos un permiso.“ Das heißt soviel wie „Wir brauchen keinen Bergführer, wir haben eine Lizenz“ und ist unser neuer Lieblingsspruch geworden. Angefangen hat das Ganze damit, dass der Torres del Paine Nationalpark im Winter ohne Guide nicht bewandert werden darf. So weit, so gut haben wir gedacht, das kennen wir schon von anderen Parks, diesmal war die Sache aber komplizierter. Wir mussten zu zwei verschiedenen Behördenstellen rennen, mit vier verschiedenen Sachbearbeitern reden und sehr oft unsere Alpenvereinsausweise herzeigen aber am Ende haben wir eine offizielle Expeditionsbewilligung ausgestellt bekommen. L ist nun als Expeditionsleiterin („Jefe de la Expedición“) bei der Parkbehörde registriert und wir dürfen uns überall frei bewegen.

Continue…

zweites reisedrittel

In der chilenischen Wüste

Unser zweites Reisedrittel hat wild begonnen: Wir haben in La Paz auf Voranzahlung (ohne Rechnung) über Nacht Jacken schneidern lassen, haben der kalten und windigen bolivianischen Hochebene getrotzt und es schließlich, schneesturmbedingt, nur mit Müh und Not über die Grenze geschafft, an der wir zum ersten Mal Zwiebeln, Honig und Paprika abgeben mussten. An das Prozedere des Gemüseopferns beim Grenzüberschreiten haben wir uns nach und nach gewöhnt – obwohl es uns immer noch ein bisschen ärgert.

Continue…

schrei aus stein

Fitz Roy bei Sonnenaufgang

Wir haben uns für einige Tage in El Chaltén niedergelassen. Das ist ein kleines argentinisches Dorf, das hauptsächlich von Bergsteigern, Wanderern und Kletterenthusiasten besucht wird. Hier sind wir zu einigen Tagestouren ins Bergmassiv aufgebrochen. Wenn man in dieser Gegend wandert ist nicht ganz klar, ob man sich in Chile oder in Argentinien befindet, weil die beiden Länder noch nicht so genau wissen wo ihre Grenze verläuft. Man hat versucht in einer Konferenz den Grenzverlauf zu vereinbaren, kam aber zu keiner Einigung und hat die Entscheidung daher einfach vertagt.

Continue…

tierpark am ende der welt

Gestern war der beste Tag unserer Reise. Nicht, weil er besonders spannend oder aufregend war, sondern weil irgendwie alles funktioniert hat. Zuallererst haben wir es geschafft, das Handy mit dem Auto via Bluetooth zu verbinden, sodass wir jetzt laut Musik hören können (ja, das hat fast zwei Monate gedauert…). Dann sind wir in Puerto Río Tranquilo losgefahren und waren trotz Schotterstraße mit Steilklippe schneller als erwartet in Chile Chico an der Grenze zu Argentinien. In Chile Chico selbst gibt es ein Klettergebiet, von dem ich viel gelesen habe. Wir dachten allerdings, es wäre zu kalt zum Klettern. Wundersamerweise ist aber das Wetter aufgerissen, als wir die Stadt erreicht haben und die Sonne hat den Stein so aufgeheizt, dass wir uns doch an die Wand getraut haben. Nach ein paar tollen Routen mit Ausblick auf See und Andengipfel sind wir wieder zurück in die Stadt um uns eine verpflichtende Autoversicherung für Argentinien zu holen. Online haben wir gelesen, man könne da in einer Vorstadtstraße an der Tür eines bestimmten Hauses klopfen, dann mache einem ein junger Bursch auf und verkaufe einem einen Versicherungswisch für umgerechnet 20€. Etwas skeptisch sind wir den geheimnisvollen Anweisungen gefolgt und – hoch lebe das Internet – waren erfolgreich. Keine Ahnung, ob wir jetzt wirklich versichert sind aber hier unten ist eh weit und breit kein anderes Auto, in das man reinfahren könnte.

Continue…

patagonien

Wir sind endlich in Patagonien angekommen! Es ist Winter und man trifft fast gar keine Touristen. Von Pucón aus haben wir die Grenze zu Argentinien passiert und sind durch weite unbebaute Landschaften Richtung Süden gefahren. Patagonien wurde ursprünglich von Deutschen besiedelt und daher trifft man ab und zu auf eine Bäckerei „Rostock“, ein Gasthaus „Waldesruh“ oder eine Brücke, benannt nach Helmut Hopperdietzel, den weder L noch ich kennen.

Continue…

don’t go there, it’s not safe, you will die

„Gib mal die Gasmaske her, ich will den Anhalter erschrecken!“, sagt D, als wir die Matschstraße vom Vulkan Villarrica zurück nach Pucón runterschlittern. Warum wir überhaupt Gasmasken haben? Weil wir auf den Vulkan geklettert sind. Villarrica ist ein 2800m hoher, vereister Gupf, der um diese Jahreszeit komplett mit Schnee bedeckt ist. Fast alle, die wir getroffen haben (außer sämtlichen Schweizern) meinten, es sei nicht möglich, ohne Guide hinaufzugehen. Deshalb sind wir ins CONAF-Büro gelatscht (CONAF ist die chilenischen Nationalparkbehörde) und haben uns erkundigt, wie arg es wirklich ist. Der Chef dort hat gefragt, woher wir kämen, wir meinten, aus den Alpen, er hat gegrinst und gesagt, wir sollten nur drauf achten, Helme aufzusetzen weil manchmal Lavageschosse rausgeflogen kämen. Optimistisch sind wir also ohne Bergführer aufgebrochen.

Continue…

santiago

Das Costanera Center – das höchste Gebäude Lateinamerikas

Lateinamerikanische Mamas sind wie italienische Mamas. Das haben wir in Santiago gelernt, als wir bei Ch zum Grillen eingeladen waren. Ch ist einer der drei Chilenen, die wir in Bolivien aus der Schlammwüste gerettet haben. Das ist zumindest, was seine Mama denkt. Dass wir es ohne die Unterstützung der drei Burschen nie da durch geschafft hätten und dass damit unsere Rettungsaktion eine recht symbiotische war, bleibt irgendwie unerwähnt und wir werden als die Helden der Woche gefeiert. Wir sind also bei Ch zuhause eingeladen und treffen dort seine ganze Familie, inklusive Tante und Großeltern. Alle umarmen uns und busseln uns ab, als hätten sie uns Jahre nicht gesehen. Wir freuen uns, dass sich jemand so über uns freut und fangen an, heiter Pisco Sour (das Nationalgetränk irgendwie aller südamerikanischen Nationen) nach Spezialrezept des Opas zu schlürfen.

Continue…

gestatten, koarl.

Pan de Azúcar Nationalpark

Wir sind mitten in der Atacamawüste. Rechts Sand, links Sand, vorne und hinten auch. Es gibt nicht viel zu tun oder zu sehen hier außer bizarren Mondlandschaften im Valle de la Luna und einem atemberaubenden Sternenhimmel in der Nacht. Wir besuchen eine Sternwarte in San Pedro de Atacama und dürfen durch die Teleskope schauen.

Continue…

ode an die bolivianische straßenmeisterei

„Glaubst du, die Straße wird bald besser?“, frage ich D, wenige Minuten später stecken wir fest. In den letzten Tagen ist ein Schneesturm über Uyuni in Bolivien hergezogen und hat alles, was vorher eingetrocknete Erdfahrbahn war, in einen zähen Gatsch aus Schnee, Wasser und roter Erde verwandelt. In dessen Mitte stecken wir nun bis zur Hälfte der Reifen drinnen, der Motor raucht und ich schiebe verzweifelt hinten an (leider mehr mich selbst vom Auto weg als das Auto voran). Was uns irgendwie nicht wundert: Das ist die einzige Straße zur chilenischen Grenze und wir müssen, schlecht oder recht, da durchkommen. Grinsend überholen uns links und rechts 4×4 Geländewagen, während wir uns den Bussen und LKWs mit dem Vorwärtskommen anschließen.

Continue…

erstes reisedrittel

Geschafft, die Stoßdämpfer sind repariert, wir fahren Richtung La Paz! Zeit, noch einmal über das erste Drittel unserer Reise nachzudenken. Am 27. Juni sind wir spätnachts in Cartagena angekommen. Hier verbrachten wir einige Tage, holten unser Auto und gewöhnten uns an Südamerika. Das Gewöhnen hat bei mir ein oder zwei Wochen gedauert und fühlte sich an wie ein behutsames Abstumpfen. Man sieht Dinge, die einem sehr fremd und anders vorkommen und dann sieht man immer mehr davon und irgendwann ist es einem egal. Das ist gut, weil damit auch Ängste und Vorurteile verschwinden.

Continue…

saufen und musi

Auf 5000m

Pisac ist ein kleiner Ort im Valle Sagrado, etwa eine Autostunde von Cusco entfernt. Das Valle Sagrado bezeichnet ein ewig langes Tal, in dem neben dem Machu Picchu noch hundert andere Inkadorf-Ruinen an die sanften Berghänge geklatscht sind. Fährt man das Tal entlang, ist es schwer, die riesigen Terassenanlagen zu übersehen und sich nicht zu wundern. Wundern über fast alles, wie, warum, wann und nochmal wie. Eigentlich wollten wir gar nicht nach Pisac, eine Reihe von Zufällen (gleichzeitig glückliche und unglückliche) hat uns hierher geführt.

Continue…

soroche

Huacachina

Drei Autostunden südlich von Lima gibt es eine Wüstenoase namens Huacachina. Sie liegt zwischen hohen Sanddünen, hat Palmen, eine Wasserstelle und viele kleine Häuschen, die sich um die Wasserstelle drängen, sodass sie dem Wort Oase wirklich zur Ehre gereicht. In Huacachina sind die Häuschen jedoch nicht mit verhüllten Beduinen oder Tuareg gefüllt sondern mit Touristenrestaurants und Marktschreiern, die uns ihre Waren aufdrängen wollen.

Continue…

alles in ordnung

Post-spitales Sushiessen

Vorgestern hat D plötzlich hohes Fieber bekommen. Deshalb haben wir uns zusammengepackt und sind in zwei Tagen vom Norden Perus 1200km durch die Wüste geprescht, um nach Lima ins Spital zu kommen. Gestern war das Fieber dann eh wieder weg, nur das Kopfweh ist geblieben. Da Malaria mit Fieberschüben im 2-3 Tagesrythmus auftritt (wir wissen jetzt fast alles über Malaria- und Denguesyndrome), habe ich D abends noch in die anglo-amerikanische Klinik Limas geschleppt um ihn auf Malaria testen zu lassen. Wie der Titel aber schon spoilert, ist alles in Ordnung. Gottseidank. Es muss irgendetwas anderes, ungefährliches gewesen sein. Das waren zwei anstrengende Tage.

Continue…